Nahrung des Wolfes

Was fressen Wölfe?

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Was fressen Wölfe? Ein Wolf benötigt ca. 2-4 Kg Fleisch (10-21% ihres Körpergewichtes) am Tag. Hochgerechnet auf ein Jahr verspeist ein Wolf ca. 60 Rehe und 16 Rothirsche. Dabei ist der Wolf jedoch flexibel. So kann er beispielsweise auch 11 Kg Fleisch auf einmal essen. Ein Teil davon wird jedoch wieder ausgewürgt und als Vorrat verscharrt.

Aber auch zwei Wochen ohne Nahrung kann der Wolf überstehen. Die natürliche Nahrung des Wolfes besteht aus mittelgroßen bis großen Huftieren. In Europa stehen Rothirsch, Wildschwein, Reh, Elch und Rentier auf dem Speiseplan des Wolfes. In Nordamerika besteht der Speiseplan aus Weißwedelhirsch, Elch und Wapiti. In Regionen, in denen solche Tieren nicht leben können auch Früchte, Aas und Kleinsäuger auf dem Speiseplan des Wolfes stehen. Der Wolf ist, was seine Nahrung angeht sehr anpassungsfähig.

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Als eins der wenigen Tiere im Tierreich jagt der Wolf teilweise Tiere, die um ein vielfaches größer sind als er selbst. So hat sich Beispielsweise der Büffelwolf (1926 ausgerottet) auf Büffel spezialisert. Diese Spezialiserung ist jedoch bei vielen Wolfsarten zu erkennen. Meist erfolgt die Spezialisierung auf ein oder wenige Beutetierarten. Diese Spezialisierung erfolgt meist auf Tierarten die im jeweiligen Jagdgebiet der Wölfe in ausreichenden Mengen vorhanden sind.

Neuere Untersuchungen eines Zoologenteams um Chris T. Darimont von der University of Victoria haben ergeben, dass sich der Wolf in der kanadischen Küstenprovinz British Columbia im Herbst am liebsten von Lachs ernährt. Der Anteil von Lachs an der Nahrung beträgt dann bis zu 70 %, obwohl die Nahrung der Wölfe im übrigen Jahr fast ausschlieslich aus Wild besteht. Erklärt wird dieses Verhalten damit, dass der Lachsfang einfach und gefahrlos ist bei gleichzeitig höherem Nährwert als Wild.

Der Wolf bevorzugt immer die Nahrung, die am leichtesten zu erlegen ist. Er bevorzugt also den Weg des geringsten Wiederstandes. So spezialisiert sich der Wolf vor allen auf Jungtiere und Beutetiere die schwach oder alt sind. Je nach Verfügbarkeit dieser leichten Beute unterliegt der Speiseplan des Wolfes saisonalen oder jährlichen Schwankungen.

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Der Wolf kann auch in Gebieten überleben und Nahrung finden die stark vom Menschen beeinflußt ist. Was ist damit gemeint? Der Mensch holzt Wälder ab und entzieht so den Beutetieren des Wolfes seine natürliche Nahrungsgrundlage. Der Wolf kann von Abfällen und Nahrungsresten des Menschen leben. Vergreift sich aber auch gern an Haus- und Nutztieren des Menschen. Eine Schafsherde ohne Zaun (oder gar angepflockt) ist für den Wolf wie ein Büfett. Schafe sind nicht wehrhaft und so werden des öfteren auch Schafe und ähnliches gerissen. Der Mensch kann hier allerdings mit einem Wolfszaun oder einem Schutzhund reagieren.

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Frisst der Wolf den Wald leer?

Jäger argumentieren oft, dass der Wolf den Wald leerfressen wird und Rotwild und andere Beutetiere stark dezimiert. Das ist schlichtweg falsch. Ein gesunder Hirsch kann sich sehr gut gegen einen Wolf wehren. So frisst der Wolf nur die schwachen und kranken Tiere und sorgt so für eine kräftige Population. Mehr zum Jagdverhalten des Wolfes.

Hirsche und Rehe z.B. können durch Tritte mit ihren harten Hufen die Knochen eines Wolfs brechen. Steinböcke und Moschusochsen sind ebenfalls von Natur aus aggressiv, stark und wehrhaft. Wölfe bevorzugen eher einfachere Beute – zum Beispiel den Elch. Im Durchschnitt wiegt ein Elchbulle über 500 kg. Dabei hat der Elchbulle eine Schulterhöhe von bis zu 1.90 m. Ein Elch kann mit einem Huftritt einen Wolf töten. Daher suchen sich die Wölfe lieber lahme, kranke oder vom Tiefschnee in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkte Elche. Trotz aller Bemühungen und Jagdtaktiken des Wolfsrudel sind die Strategien nicht immer erfolgreich: Nur etwa 10 Prozent der Jagdversuche auf Großwild führen zum Erfolg.

Weiterhin sind vor allen die europäischen Wälder mit Rot- und Schwarzwild stark überbevölkert. Das hat auch Konsequenzen für den Wald. So sind in Deutschland ca. 80 % der Baumbestände durch Rotwild beschädigt. Insofern wirkt der Wolf für den Wald wie ein Regulator für den Wald: Er sorgt dafür, dass Rotwild und andere Beutetiere in einer gesunden Population den Wald bevölkern. Normalerweise müsste diese Aufgaben der Jäger übernehmen. Dieser ist aber nicht wirklich im Stande kranke und schwache Tiere zu selektieren.

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